Die 3 größten Lügen, die dir den Büroalltag schmackhaft machen sollen

Die 3 größten Lügen, die dir den Büroalltag schmackhaft machen sollen

Du hörst es bereits an meinem gewählten Titel heraus. Ich stehe auf Kriegsfuß mit meinem Büroalltag und meinem Job.

Wie sieht dieser Job aus?

Kurz erklärt: Ich bin Controller in einem riesigen DAX30 Unternehmen, das jährlich mehrere Milliarden Gewinn erwirtschaftet. Die Aktionäre sind zufrieden, die wirtschaftliche Lage war schon einmal besser, gibt aber keinen Grund zur Sorge. Meine Aufgabe ist es vor allem, die Kostenverläufe zu überwachen und transparent zu machen. Punkt! Jeden Tag sitze ich also von 8 bis 17 Uhr mit meinen Kollegen im Büro. Mal ist mehr, mal ist weniger zu tun. Es gibt Phasen, an denen durch Umorganisationen, Veräußerungen von Geschäftsteilen o.ä. ein wenig mehr Aufregung herrscht, aber im Großen und Ganzen ist der Büroalltag doch eher ruhig.

Dein Job ist ein Sechser im Lotto!

habe ich nun schon so oft gehört. Bekannte, Verwandte, einfach alle, die dem gleichen Trott verfallen sind und in diesen alten Konventionen groß geworden sind, stimmen dieser Aussage zu. Wenn Du einen ähnlichen Job hast, wie ich, kennst Du das bestimmt, oder?

Junge, bei der Firma kannst Du bis zur Rente bleiben! Das ist sicher!

Sei bloß nicht so dumm, diese Firma zu verlassen. So etwas findest du nicht wieder!

…sind weitere Zitate, die du sicher auch schon oft gehört hast? Und dabei meinen es alle nur gut mit uns. Warum sollte dein Partner, dein Vater oder deine Oma uns Ratschläge geben, die nicht gut gemeint sind. Die Erklärung ist ziemlich einfach: Sie kennen es nicht anders! Und ich wette, Dir geht es ebenso. Klar, sonst hättest Du den Bürojob ja damals nie angefangen.

Nun aber zu den besagten Lügen, oder anders ausgedrückt: Was ist es, dass uns glauben lässt, ein Büroalltag sei genau das Richtige!

1) Sorgenfreie Sicherheit

Sie täuscht und lähmt uns!

Ja, die gute alte Sicherheit…

Kaum ein Bedürfnis in uns Menschen ist stärker ausgeprägt als der Gedanke, in Sicherheit leben zu müssen. Der Mensch, zumindest die allermeisten, möchte am liebsten ein sicheres Zuhause, einen sicheren Job, ein gesichertes Einkommen, eine gesicherte Rente usw. Ich kann das auch durchaus nachvollziehen. Gerade als Vater dreier Kinder ist mir natürlich auch wichtig, dass es viele Sicherheiten gibt. Aber seien wir einmal ehrlich:

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass unser geschaffenes Umfeld eine Oase der Sicherheit ist.

In Sekundenschnelle kann sich ein Leben in eine vollkommene andere, nicht vorhersehbare Richtung entwickeln. Ein Autounfall kann passieren, dein Job wird dir gekündigt, eine ernste Krankheit befällt dich und so weiter. Es ist nicht kontrollierbar. In meinen Augen ist dies eine riesige Lüge, um brave Angestellte aus uns zu machen. Mitarbeiter, die Ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte vergessen und ein Leben lang für die Träume anderer arbeiten. Getrieben von der Angst, gefühlte Sicherheit zu verlieren, nehmen wir dies Kauf. Was dabei aber in passiert ist zweierlei. Erstens vergessen wir uns selbst und zweitens verlernen wir sogar noch, mit eben diesen Stress-Situationen umzugehen, vo denen wir uns am meisten fürchten.

Der Sicherheitsgedanke ist meines Erachtens das am schwierigsten zu überwindende Hindernis, das es zu überwinden gibt.

Mein Tipp an euch:

Verlasst eure Komfortzone. Lernt wieder, euch in unsichere Situationen zurecht zu finden und seid nicht zu bequem euren eigenen Wünschen nachzugehen!


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2) Geregelte Arbeitszeit

Unser Wunsch nach geregelter Freizeit!

Du hast eine 36-40 Stunden Woche! Überstunden kannst du abfeiern. Außerdem hast du jedes Jahr 30 Tage Urlaub. Ist doch prima. Alles geregelt und planbar!

Praktisch gesehen heißt das aber, dass du etwa um 7 Uhr aus dem Haus gehst, je nach Verkehr 30-90 Minuten im Auto oder Zug verbringst. Einfach! Abends dann das gleiche noch einmal. Zwischen 17 und 18 Uhr bist du wieder zuhause, verbringst 1-2 Stunden mit Kindern und Partner und gehst anschließend ins Bett um am folgenden Tag wieder das gleiche Programm zu haben.

Mach‘ Dir das einmal bewusst: In den 40 Jahren, in denen du Angestellter bist, hast Du gerade einmal 3 1/2 Jahre zur freien Verfügung (Urlaub). Außerdem verbringst Du ca. 2,5 Jahre im Auto oder Zug. Sorry, aber das kann es einfach nicht sein!

Betrachten wir uns die Unternehmer-Seite:

Als selbstständiger Unternehmer muss man mindestens 14 Stunden am Tag arbeiten. Falsch! In meinem Umfeld habe ich viele selbstständige Bekannte. Und tatsächlich die meisten davon arbeiten mehr als ich. Du erinnerst Dich, ich bin Angestellter, also arbeite ich 8 Stunden pro Tag. Sie wollen alles selbst machen und haben nicht den Schritt gewagt, Arbeiten zu delegieren. Selbstverständlich kommen dann schnell 14 Stunden tägliche Arbeit zusammen.

Ein Beispiel eines Restaurant-Besitzers:

Er brennt für das was tut, ein eigenes Restaurant zu führen ist seine Leidenschaft. Er ist kreativ, wenn es darum geht, Events zu organisieren, die Gäste zu unterhalten, die Öffentlichkeitsarbeit durchzuführen, Lieferanten auszuwählen, die Speisekarte festzulegen und Personal zu akquirieren. Das sind alles verdammt wichtige Aufgaben, die den Erfolg des Restaurants maßgeblich prägen. Allein diese Tätigkeiten füllen den Tag aus, wenn alles gut durchdacht ist. Das alles ist aber kein Tagesgeschäft. Um zu vermeiden, tatsächlich nur noch lange 14 Stunden-Tage zu haben, muss er sich aus dem Tagesgeschäft komplett zurückziehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele damit wirklich schwer tun oder schlimmer, nicht einmal darüber nachdenken.

Deshalb mein Tipp:

Baue Dein Business von Anfang an so auf, dass es auch ohne Dich läuft. Delegiere und lagere Aufgaben aus! Wie das geht können Dir andere besser erklären als ich. Empfehlenswerte Bücher hierzu wären „Kopf schlägt Kapital“ von Günter Faltin oder auch der Klassiker „Die 4-Stunden-Woche“ von Timothy Ferris.

3) Regelmäßige Gehaltssteigerungen

Der Tausch von Zeit gegen Geld

Wow! Jedes Jahr Gehaltssteigerungen, einmal im Jahr eine Bonuszahlung, 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld! Arbeitnehmern geht es viel besser als Unternehmern.

Die traurige Wahrheit ist, dass im Zeitraum 1992-2012 die Reallöhne um 1,6% gefallen sind! (Inklusive Bonuszahlungen!)

Wenn es Dich genauer interessiert, kannst Du das auf der Seite der „Bundeszentrale für politische Bildung nachlesen„.

Doch wie kommt das, wo doch kaum ein Monat vergeht doch, in dem man nicht von Tarifverhandlungen irgendeiner Branche hört. Es ist immer das gleiche Lied. 5-6% werden gefordert. 2-3% werden gewährt. Arbeitgeber klagen über steigende Kosten und ängstliche Aktionäre, Arbeitnehmer klagen über höhere Belastungen und beteuern, dass es ohne sie nicht läuft. Am Ende ist keiner wirklich zufrieden, aber nach ein bis zwei Wochen haben sich alle wieder beruhigt und es geht im normalen Trott weiter.

Mein Vater ist Lehrer, ein Beamter. Ich wollte das schon früher niemals werden, weil es keine Verbindung zwischen Entgelt und Leistung gibt. Ich dachte mir, dass das in der freien Wirtschaft anders ist. Nun, ist es auch, zumindest bedingt. Es gibt klare Grenzen, die nicht überschritten werden können, selbst wenn die Leistung wirklich gut ist. Und das ist eine Sache, die mich tierisch ärgert und ich nicht weiter akzeptieren kann.

Deine Leistung, Dein unternehmerischer Erfolg und Dein finanzielles Einkommen müssen skalierbar sein und gemeinsam wachsen.

Fazit:

Als Angestellter finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen ist nicht möglich. Das Ziel muss es sein, nicht Deine Zeit gegen Geld zu tauschen, sondern ein regelmäßiges passives Einkommen zu schaffen, das mit deinem unternehmerischem Erfolg wächst und nicht einfach das Produkt von Zeit mal Arbeit ist.


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